Karl Schmider, im Volksmund „der Steinsprenger“ genannt, pachtete nach der Rückkehr aus russischer Gefangenschaft im Jahr 1947 den Granitsteinbruch vom Schulerhof im Oberen Neuenbach an. Dort sprengte er mit Schwarzpulver Steine aus dem Felens, um Grabsteine herzustellen. Nicht geeignete Steine wurden an Ort und Stelle mit Spannkeilen gespalten. Diese fanden für Gartenmauern ihre Verwendung. Die schweren und geeigneten Granitsteine wurden über eine Rampe mittels Hartholzrollen und mechanischen Winden auf Fahrzeuge verladen und in die Fabrikationsstätte in der Dietersbachstraße gefahren. Der Transport der tonnenschweren Steine über den unbefestigten und steilen Waldweg dauerte oft Stunden und bei schlechter Witterung mussten wegen Rutschgefahr Ketten auf die Reifen gezogen werden.
In der Dietersbachstraße wurden die Steine mit einer durch Elektromotor angetriebenen Säge bearbeitet. Das Zersägen des Rohlings unter Verwendung von Stahlsand (halbierte Stahlkugeln) dauerte ca. 1 ½ Tage und der Sägevorgang musste während dieser Zeit bewässert werden. Die Grabsteinrohlinge wurden dann mit einem Lkw zum Steinmetzbetrieb Seemann nach Wolfach oder per Bahn nach Rastatt zu dem Steinmetzbetrieb Gaißer transportiert. Es ist heute nicht mehr vorstellbar, welche „schwere Knochenarbeit“ hier geleistet wurde, da mit primitiven Werkzeugen tonnenschwere Lasten verarbeitet wurden.