Mathilde Müller – Bahnhofswirtin und Gönnerin der ev. Kirchengemeinde
Die Stadt Hausach verlieh Frau Mathilde Müller eine hohe Auszeichnung und benannte eine Straße nach ihr.
Frau Müller erblickte als 13. Kind des Gastwirtes Johann Peter Dörner zum „Schwarzen Adler“ in Sinsheim am 26.11.1846 das Licht der Welt. Im Jahre 1876 kam sie mit ihrer Mutter nach Hausach und übernahm Ende Mai 1876 die Bahnhofsrestauration (Bahnhofswirtschaft). Am 21. Juni 1877 heiratete sie Johann Haaf aus Grünsfeld. Gemeinsam kauften sie am 16.01.1885 das Bahnhofshotel. Johann Haaf starb aber schon im Dezember 1885. Dieser Schicksalsschlag traf sie besonders hart, hatten sie doch kurz zuvor das gegenüberliegende Bahnhofshotel gekauft und sowohl das Hotel als auch die Bahnhofsrestauration gemeinsam bewirtschaftet. Zudem entwickelte sich Bahnhofshotel nach und nach zum gesellschaftlichen Mittelpunkt von Hausach, an dem sie noch zuvor einen Saal angebaut hatten.
Frau Müller heiratet nochmals am 21.03.1887 und zwar den aus Wolfach stammenden Louis Philipp Müller. Nach wenigen Ehejahren verstarb jedoch auch Louis Müller am 26.12.1893. Die Witwe Müller führte den Betrieb weiter und im Juli 1915 erhielt ihr Sohn Richard Haaf die Konzession für das Bahnhofshotel.
Am 01.06.1926 wird Frau Müller anlässlich des 50jährigen Betriebsjubiläums der Bahnhofsrestauration von der Stadt geehrt und eine neue Straße als „Mathilde-Müller-Straße“ benannt. Zitat bei der Ehrung: „…für Ihr stets gezeigtes Pflichtbewusstsein als Bürgerin von Hausach und für Ihre tatkräftigen Bemühungen zur Hebung der Geschäftstätigkeit, des Verkehrs und Ansehens unseres Heimatstädtchens…“ Am 30.04.1930 verstirb Frau Müller, eine tatkräftige, fleißige und edelgesinnte Bürgerin von Hausach.
Zum 31.12.1957 wird durch Frau Maria Haaf, die Witwe von Richard Haaf, der Gaststättenbetrieb „Bahnhofhotel“ aufgegeben und das Gewerbe abgemeldet.
Frau Müller war eine rege Geschäftsfrau und zudem eine große Wohltäterin. Sie unterstützte insbesondere die evangelische Glaubensgemeinschaft in Hausach. Schon im Jahr 1898 hat sie der kleinen Diasporagemeinde das Grundstück für den Kirchenbau geschenkt. Die evangelische Kirche wurde am letzten Augustsonntag des Jahres 1904 eingeweiht, woran Frau Müller an der Verwirklichung einen sehr großen Anteil hatte.