Der Vorsitzende des Museumskreises Udo Prange (Zweiter von links) und seine Mitstreiter Hans-Martin Klumpp (von links), Hubert Maier-Knapp und Gerhard Gebert „schaffe“ im Büro des Museums. Gerhard Oberle fehlt auf dem Foto.
Foto: Christiane Agüera Oliver
Helfer dringend gesucht
Der Hausacher Museumskreis hat viel zu tun und viel vor. Außerdem haben die Helfer schon ein gewisses Alter erreicht. Aus diesen Gründen werden weitere Mitstreiter dringend gesucht.
Hausach. „Es ist fünf vor zwölf. Schade, dass das keiner hören will“, sagte Udo Prange am Dienstag im Sitzungssaal des Rathauses. Dorthin hatten der Vorsitzende des Museumskreises und sein enges Team eingeladen, um die Arbeit im Museum zu präsentieren, aber auch, um neue Mitstreiter zu gewinnen und Entscheidungsträger an einen Tisch zu bringen. Außer dem erweiterten Museumskreis und stete Begleiter war niemand gekommen. Prange machte keinen Hehl aus seinem Unmut.
Hausach sei im kulturellen Bereich gut aufgestellt. „Der Leselenz überschattet zurecht alles, doch wir haben noch mehr Potenzial“, erinnerte Prange unter anderem an die Erzpoche, Burg Husen oder Dorfkirche und die zahlreichen Museen wie die beiden Feuerwehrmuseen, Narrenmuseum, Molerhiisle oder das Museum im Herrenhaus. Zudem gebe es viele „private Stätten“, die etwas aufbereiten oder pflegen, wie beispielsweise Christiane Dittscheid, dieden Nachlass ihres Onkels und Künstlers Paul Falk verwalte, Klaus Lehmann, der stadtgeschichtliche Führungen anbiete oder Bernd Schmid, der sich für die Online-Chronik verantwortlich zeige.
Verjüngungskur nötig
„Das Molerhiisle steht kurz vor dem Verkauf, die Schwarzwaldmodellbahn ist schon weg“, ermahnte er. Dies zeige wie schnell alles weg sein könnte. „Die Existenz liegt meist nur bei wenigen Personen, die ehrenamtlich tätig sind.“ Dabei mache jeder das, so wie er meint, dass es richtig ist. Und die Beteiligten seien schon in einem gewissen Alter. „Personen mit einem unheimlichen Wissen fallen weg“, erinnerte er an Heinrich Ecker, der sich mit seinen 95 Jahren nun aus dem Team abmeldete oder die Verstorbenen Helmut Selter und Edmund Mayer. Dringend brauche es in allen Bereichen eine Verjüngungskur.
Das Museum im Herrenhaus sei mit Hans-Martin Klumpp, Gerhard Oberle, Hubert Maier-Knapp, Gerhard Gebert und Udo Prange selbst auf gerade einmal fünf Personen beschränkt. „Ein wunderbarer Zusammenhalt“, dankte Prange seinen Mitstreitern. „In der Planung sind wir gehemmt“, spielte er auf den Aufzug an, der dringend im Herrenhaus benötigt werde.
Auch Corona habe die Arbeit im Museum teilweise „einschlafen lassen“. Mit der letzten Veranstaltung, dem Münzexpertentag, sei ab Mitte März vergangenen Jahres alles stillgestanden. Zwischendurch konnte das „Schwarzwaldmädel“ in der Stadthalle gezeigt werden. An die 500 Gäste nahmen an den Veranstaltungen des Museums im Jahr 2020 teil.
Wieder Angebote
So langsam erwache das Museum nun aus dem Dornröschenschlaf. Mit der „Donnerstags in der Ortenau“-Führung von Hartmut Märtin durchs Museum war ein, wenn auch mit wenigen Besuchern, toller Auftakt gelungen. Rund 40 Besucher fanden am vergangenen Sonntag den Weg in die Stadthalle zum dritten Teil der Bilderschau von Hausach West nach Ost.
Einiges aufgearbeitet
Die Schaffer im Hintergrund „arbeiteten“ unterdes einiges auf. Unter anderem gab es Übersetzungen aus Sütterlin- Schriften, das Museumsmagazin konnte erstellt und der zehnte Kalender herausgegeben werden. „Momentan werden die Hirt- und Engesser-Chroniken zusammengefasst“, informierte Prange. Das Monatsrätsel im Mitteilungsblatt bringt einige Einsendungen, seit März wird die neu erstellte Homepage gepflegt.
Dort sind sieben Bücher zur Hausacher Heimatgeschichte nachzulesen, ein bildhafter Rundgang durchs Museum möglich oder auch die Sonderausstellungen zu sehen. Ideen stünden viele im Raum. Es wurden allerdings die „Landwirtschaftliche- Geräte“- und „Polizeiposten“-Ausstellungen erst einmal auf Eis gelegt.