Als ab dem Jahre 1866 die Schwarzwaldbahnlinie Hausach erreichte und weiter gebaut wurde, entwickelte sich Hausach zu einem wichtigen bahntechnischen Knotenpunkt. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde neben den üblichen erforderlichen Anlagen auch eine Drehscheibe errichtet, die sich bei der Eisenbahnbrücke am Ende der Rosenstraße (dann Wilhelm-Zangen-Straße, jetzt Hinterer Bahnhof) befand. Ihre Aufgabe war, die Lokomotiven wieder in die erforderliche Richtung zu drehen. Dies geschah unglaublicher weise von Hand, wie Augenzeugen berichten. Die Lokomotive schob sich ganz langsam unter knarrenden Geräuschen auf die Scheibe. Wenn sie richtig positioniert war, kam der Heizer vom Führerstand herunter und begann, das Ganze mit einem in dem kleinen Wartungshäuschen befindlichen horizontalen Handrad zu drehen. Es ist kaum vorstellbar, was für Übersetzungen und wie viel gut geschmierte Zahnräder für diesen Vorgang erforderlich war. Stand die Lokomotive dann in der korrekten Richtung, verließ sie die Drehscheibe wieder. Die Drehscheibe wendete in ihrer langen Dienstzeit tausende von Zugmaschinen. Nach ihr war sogar eine Wirtschaft für die vielen »Eisenbähnler« benannt. Diese befand sich ebenfalls in der Rosenstraße, ca. 300 Meter von der Drehscheibe entfernt.