Das neue Spital
Als im Jahre 1877 das Wolfacher alte Spital infolge der Erbauung der Eisenbahnstrecke Hausach - Wolfach laut Kaufbrief vom 12. März 1877 an die Großherzogliche Staatseisenbahnverwaltung gegen eine Entschädigung von 48 421 Mark abgetreten wurde, verkaufte diese Verwaltung das alte Wolfacher Spitalgebäude zum Abbruch der Stadt Hausach, welche das gleiche Gebäude mit dem abgebrochenen Material unterhalb Hausach gegenüber dem Streit‘schen Sägewerk im Jahre 1878 wieder errichten ließ. Dieser Neubau wurde deshalb immer dringender nötig, als die Räume des alten Spitals sich schon lange als zu klein erwiesen und ein Gutleuthaus schon lange nicht mehr vorhanden war. Im neuen Spital an der Haslacher Landstraße finden außer bettlägerigen Patienten auch ortsarme gesunde und kranke Personen Aufnahme, die ihren Lebensunterhalt nicht selber bestreiten können. Zur Bestreitung der Kosten werden auch die andern für die Armenpflege bestimmten Fonds beigezogen und der Stadtarmenfond. Bei weiterer Unzulänglichkeit tritt die Stadtkasse ein. Auch Fremde und Mitglieder von Krankenkassen können gegen Ersatz der Kosten Verpflegung im Spital finden. Die Kranken wurden früher vom Wolfacher Bezirksarzt und nunmehr vom Hausacher Arzt Dr. Vieser behandelt. Die Patienten- im Spital stehen unter der Obhut und Pflege barmherziger katholischer Ordensschwestern, die auch die Krankenpflege in der Stadt ausüben. Im Jahre 1846 vermachten die Töchter des verstorbenen Simon Görger, Frau Major Amalia von Vincenti und Frau Sabina geb. Klehe, dem Hausacher Spitalfond 250 fl.
Am Eingang des Einbacher Weges stand eine Spitalkapelle, an deren Stelle im Jahre 1857 ein laufender Brunnen errichtet wurde.
(Dieser Artikel ist eine Abschrift aus den Chronik- Manuskripten von Gustav Hirt (vgl. Bild). Der Chronist hat dem Städtischen Museum im Herrenhaus zwei Ordner dieser Manuskripte hinterlassen. Diese werden momentan gerade in Fleißarbeit abgeschrieben und nach und nach veröffentlicht.)